Planet ocean




Planet Ocean on Facebook  Planet Ocean on Instagram  Planet Ocean on Youtube

Nach der Entdeckung durch spanische Seefahrer im Jahre 1501 wurde die Insel erst 1815 von den Engländern besiedelt, um eine Übernahme durch die Franzosen zu verhindern. Man hatte Angst, dass von Ascension aus Napoleon aus seinem Exil auf St. Helena befreit werden könnte und errichtete einen britischen Militärstützpunkt.

Zur Zeit leben an die 800 Menschen auf Ascension um in den verschiedenen Sende- und Militärstützpunkten zu arbeiten oder im Conservation Center zu forschen. Sie haben meist zwei-Jahres-Verträge, die sich aber verlängern lassen.

00_Welcome_to_Ascension_belonging_to_the_UK_Overseas_Territories
01_View_of_Long_Beach_and_Cross_Hill_at_sunset
02_Landing_jetty_in_Georgetown
03_Ascension_Island_Government_building
04_Church_in_Georgetown
05_Beautiful_brandnew_playground_in_Georgetown
06_The_little_hospital_in_Georgetown
07_The_old_exiles_building_of_the_military_in_Georgetown
08_The_landing_and_working_jetty
09_Fort_Hayes_is_now_a_museum
10_Fresco_in_honour_of_200_years_Ascension_in_2015
11_The_Ascension_coat_of_arms

Um anzulanden gibt es eigentlich nur die Pier in Georgetown. Zwar ist die vorherrschende Windrichtung Südost, aber es gibt immer mehr oder weniger Schwell aus dem Norden. Das macht das Anlegen mit unserem Dinghi gelegentlich sehr abenteürlich. Man muss eine Welle abwarten um dann zur richtigen Zeit über eine kleine Stahlleiter auszusteigen, wo man sich auch bei Seilen festhalten kann. Danach führt eine steile Steintreppe nach oben. Bei starkem Schwell oder Nordstürmen ist das Anlanden gar nicht möglich. Georgetown, der Hauptort der Insel, ist nicht gross und ausser einem Geschäft (hat vieles ist aber relativ teür), einer Bank, einem Hotel, einem kleinen Club und dem Conservation Center gibt es nicht viel.

Einmal alle drei bis vier Wochen kommt die RMS St. Helena und bringt frisches Obst und Gemüse aus Kapstadt. Dementsprechend gross ist der Andrang beim Geschäft, da muss man am nächsten Tag pünktlich um 9 Uhr bereit stehen, um was Frisches zu ergattern. Nach vier Wochen ohne die Möglichkeit frische Sachen zu beziehen haben wir das natürlich gemacht und uns für die kommende Überfahrt gründlich eingedeckt.

28_One_of_the_old_vents_of_the_main_volcano
29_Two_Sisiters_the_youngest_vents_on_the_island_with_scoria_cones_in_front
30_Lots_of_lava_rests_on_Devils_Riding_School
31_Parts_of_lava_at_Devils_Riding_School
32_Road_to_Green_Mountain_Park_the_highest_peak_with_859_meters
33_Endemic_Plants_Site_where_the_last_endemic_plants_are_protected_with_a_fence
34_Some_of_the_critically_endangered_species_of_ferns_and_grasses_of_Ascension
35_Ginger_plants_(Alpinia_speciosa-Ingwer)_blooming

Ascension wurde von einem einzigen Vulkan erschaffen und nur 1% davon liegt über dem Meerespiegel. Man kann auf der Insel viele kleine Neben-Krater sehen, inklusive Lavaströme, Aschevulkane und Scoria Cones. Bei unseren Fahrten mit dem Mietauto über die Insel können wir die faszinierende vulkanische Landschaft bewundern. Der Vulkan ist im Moment dormant, dass heisst er schläft, könnte aber jederzeit aufwachen und wieder aktiv werden. 1838 wurde das letzte Mal vulkanische Tätigkeit im Norden der Insel beobachtet. 1836 kam Darwin auf der HMS Beagle zu Besuch und schrieb einige Abhandlungen über die Geologie der Insel. Einer dieser Plätze an denen Darwin viel Zeit verbracht hat ist Devil's Riding School. Dort kann man über Lavareste, die sich wie Tonscherben anfühlen und anhören, zu einem früheren Kratersee spazieren, wo man runde, weisse Steine aus Kalzium findet - genannt Devils Eyeballs.

35_Ginger_plants_(Alpinia_speciosa-Ingwer)_blooming
36_Ginger_hedge_on_the_top_of_Green_Mountain
37_The_beautiful_flowers_of_ginger_(Alpinia_speciosa-Ingwer)
38_Two_Boats_Village_and_Clarence_Bay

Darwin besuchte auch die Siedlung am Green Mountain, mit 859 m dem höchsten Berg der Insel, wo man einen Gemüsegarten angelegt hatte. Die Gärtner beschwerten sich, dass es keine Bäume auf der Insel gibt und so beschloss Joseph Hooker, ein Freund von Charles Darwin, im Jahre 1843 nach einem Besuch der Insel diese mit Pflanzen zu beleben. Aufzeichnungen zeigen, dass danach über 330 verschiedene Pflanzen in Form von Samen und Setzlingen aus botanischen Gärten in Europa, Südafrika und Argentinien die Insel erreichten. Diese wurden hauptsächlich am höchsten Berg der Insel in organisierten Wäldern, Wiesen und Hecken angepflanzt. Nur die stärksten überlebeten und heute gibt es auf dem Green Mountain den einzigen von Menschen gemachten Nebelwald der Erde. Das alles hatte natürlich zur Folge, dass die endemischen (nur hier auf Ascension vorkommend) Pflanzen stark dezimiert wurden. Von den 25 vor der Besiedlung vorkommenden Arten waren 10 endemisch, von denen haben bis heute 7 überlebt. Diese kann man noch an wenigen Plätzen rund um die Insel sehen. Eine der Arten wurde erst wieder im Jahre 2009 durch einen Pflanzenzensus gefunden. Man versucht die Endemiten nun in Langzeitprojekten wieder weiter zu verbreiten. Das ist natürlich schwierig, denn sie wurden und werden durch die Konkurrenz eingeschleppter Pflanzen und Pflanzenfresser stark dezimiert. Uns sind etwa am Green Mountain erstaunlich viele Kaninchen über den Weg gehoppelt. So müssen Areale eingezäunt und ständig betreut werden, um sie zu schützen. Das Conservation Department versucht ausserdem eine Balance zwischen den inzwischen über 400 eingeschleppten und den wenigen endemischen Arten, sowie zwischen eingeschleppten aber Arten mit einem positiven Effekt und welchen die rein invasiv sind zu finden. Kein leichtes Unterfangen. Dabei sind Arten wie der Mexikanische Dorn (Prosopis juliflora) extrem invasiv und haben sich seit 1960 stark auf der Insel ausgebreitet. Diesen Busch findet man nun überall in den trocknen Niederungen aufgrund der fehlenden Konkurrenz. Oder der Tabakbaum (Nicotiana glauca) der sich in den letzten Jahren in den Niederungen explosionsartig ausgebreitet hat.

39_Wild_bananas_forest_(Musa_sp)_at_the_top
40_Banana_hunting_at_Green_Mountain
41_View_of_the_Letterbox_Peninsula_with_fog_from_the_old_NASA_site
42_Spire_Beach_from_above

Für uns sehr positiv ist, dass am Green Mountain ein ganzer Wald an wilden Bananenbäumen (Musa sp.) gedeiht. Diese Bananen darf man offiziell ernten und mitnehmen. Nachdem wir das aber vorher nicht gewusst hatten, waren wir natürlich auf eine Bananenernte nicht vorbereitet. Tom hat aber wie immer seinen Leatherman mit und damit einen der Bäume mit gut aussehenden Bananen gefällt. Leider ist die Flüssigkeit aus diesen Bäumen und von den Bananen selber sehr klebrig und hinterlässt dunkle Flecken auf der Kleidung. Aber das war es uns wert um endlich wieder mal frische Bananen zu haben. Und so biologisch bekommt man sie wohl nur selten irgendwo. Rnd um den Berggipfel wachsen auch sehr schön blühende Sträucher und wir fanden erst durch die tollen Informationshefte heraus, dass es sich zum Grossteil um Ingwer (Alpinia speciosa) handelt. Wir haben gar nicht gewusst wie schön die Blüten sind.

Vor unserer Abreise holen wir uns auf jeden Fall noch ein ganzes Bündel grüner Bananen, das gibt Energie und frische Vitamine für die lange Überfahrt nach Trinidad.

43_Lava_flow_at_Letterbox
44_On_our_walk_down_to_the_Letterbox_Peninsula
45_Letterbox_peninsula_is_a_protected_area
46_Parts_of_pyroclastic_eruptions_on_Green_Mountain
47_Lava_in_Comfortless_Cove
48_The_blow_hole_at_North_East_Point